Neulich saß ich in einer Runde Blogger und einer war dabei, der kein Blogger, sondern nur Blogleser war. Natürlich kam gleich von allen Seiten die Frage, warum er nicht auch ein Blog aufmache. Da war seine Antwort: "Wen sollte das denn interessieren, was ich schreibe. Das liest doch eh niemand..."

Darauf konnte ich ihm ganz spontan antworten: "Man kann auch bloggen, ohne daß es jemand liest."

Das beste Beispiel dafür ist dieses Blog. Tatsächlich ist es so, daß dieses Blog so gut wie niemand liest. Im Durchschnitt hat es hier 2 Leser pro Tag, welche in der Regel nur aus Versehen hier herfinden, weil Google sie aus irgendeinem unerfindlichen Grund hier hergeschickt hat. Die bleiben dann natürlich auch nicht lange, nur so lange, bis sie erkennen, daß es hier nichts Interessantes gibt. Dann sind sie auch schon wieder weg und ich bin hier wieder ganz allein mit mir selbst. Aber das macht mir nichts. Ich bin gern mit mir allein. Auch hier im Blog.

Ein altes Sprichwort lautet: Kluge Selbstgespräche setzen einen intelligenten Gesprächspartner voraus. Und ich sags mal so: Ich betreibe ja hier nur Selbstgespräche und bisher bin ich noch nicht gelangweilt von mir.

Jetzt, nach vielen Jahren habe ich es mir abgewöhnt allein (also ohne meine Frau) mit Freunden suafen zu gehen oder Party zu machen.

Und jetzt? Jetzt fängt sie an mit Freundinnen loszuziehen. Früher hätte ich mir das sogar gewünscht. Denn früher war sie richtiggehend eifersüchtig darauf, daß ich mit Kumpels weggehen konnte und sie niemanden hatte und deshalb zuhause rumsaß. Da gab es schon einige Male richtig Streß.

Und ja, auch diese Vorwürfe (allerdings nicht nur die) haben dann dazu geführt, daß ich heute brav zuhause sitze.

Und sie? sie geht heute schwofen... Und es quälen mich tatsächlich die Gedanken, ob ich ihr nicht mehr genug bin...

Auf manche Fragen kann man nur mit explizem Schweigen beantworten.

Heute zum Beispiel die Anspielung von ihr: Ich weiß, daß ich manchmal auch unausstehlich bin...

Ich hätte am liebsten mit einer Gegenfrage geantwortet: Manchmal?

Aber nein - ich war ganz die Ruhe selbst. Sogar das Schweigen.

Was ist eine sanfte Beziehungskrise? Langeweile. Man langweilt sich gegenseitig an. Keine Spannung mehr, kein Spaß mehr und vor allem: kein Spiel mehr. Ergo keine Liebe mehr?

Ich weiß es nicht. Für ein Ende bin ich definitiv zu feige vor der Zukunft.

Also lebt man weiter, sich einander anödend, vor sich hin. Oder besser: nebeneinander her.

Scheiß Leben. Gibt es ein gutes Leben im Schlechten?

Gestern habe ich zum ersten Mal seit 5 oder 6 Jahren geweint, weil mein Vater im Krankenhaus liegt. So hilflos liegt er da und will doch nicht dort sein. Aber muß. Er windet sich in seinem Krankenbett und will aufstehen. Er schafft es nicht, weil er noch viel zu schwach ist. Aber wie er mich angesehen hat. Mit einem Blick sprach er: Bitte mein Sohn, hilf mir.

Das zu sehen ist so elend.

Das letzte Mal, daß mir das Wasser in die Augen stieg war, als ich kurz davor war meine Freundin zu verlassen. Ich hab sie dann aber doch nicht verlassen, weil wir uns wieder "versöhnt" haben.

Aber gestern das war hart.

Wie bekommt man innerhalb von zwei Stunden seine Wohnung elternfreundlich?

Zeitungsberge wollen zum Papiercontainer getragen werden, der Staubsauger verlangt nach einer neuen Tüte und wo verdammt nochmal hatte ich diesen Lappen hingesteckt?

Scheiße.

Man kann aber auch einfach nur vorm Rechner sitzen und den Eltern erklären: Man möge es eben so am liebsten.

Na gut, wenigstens die Küche...

Noch vor wenigen Monaten habe ich ihn kritisiert - wie er das Projekt aufgezogen hat, was er damit vorhatte und daß er es größtenteils alleine aufgezogen hatte. All das hatte mich genervt und angepisst. (Vielleicht auch ein wenig, weil meine Vorschläge nicht berücksichtigt wurden.)

Heute habe ich ihn sogar verteidigt. Bei aller berechtigter Kritik - so polemisch abgewatscht zu werden - das hatte er nicht verdient.

Die Putzfrau war gestern ein Mann - der Gestank war der selbe.

Some things never change...

Ich glaube, daß meine regelmäßigen Liegestütze als einzige sportliche Betätigung nicht so ganz ausreichen.

Ich bin jetzt nicht fett oder so, aber als ich heute ein Glas mit Wasser zum Ausspülen ordentlich durchschütteln mußte, merkte ich deutlich wie mein Bauch mitwackelte.

Das unschöne Gefühl eine Wampe zu haben breitete sich mit jeder Schwabbelbewegung in mir aus.

Scheiße. Kann man dagegen auch was tun?

Der Geruch von Putzfrauenschweiß vermischt mit dem ätzenden Gestank von Kloreiniger.

Täglich. Kotzich.

muss man aushalten können.

Vorallem als Mann. Männer können das.

In einer Kneipe sitzen, auf sein Bier starren und sich anschweigen.

Das können nur Männer - also zumindest sich dabei wohl zu fühlen.